Im Rex-Musikzelt: Die Band entfaltet sich so richtig erst auf der Bühne Manfred Mann's Earthband eröffnet Lorscher Vier-Nächte-Musikfestival an der Klostermauer Lorsch. Das Vier-Nächte-Konzert im großen Theaterzelt auf dem Festplatz wurde gleich zu Beginn sehr gut besucht. Kritiker, die das Konzept für fehlerhaft und den Donnerstagabend für schlecht gewählt hielten, wurden dank sehr guter Organisation des Teams um Margit Gehrisch eines Besseren belehrt. Gehrisch hatte sich mit der Veranstaltung eines "Rex-Zelt-Festivals" einen lange ersehnten Traum erfüllt und nicht nur dafür Sorge getragen, dass ein 2000-Mann-Zelt auf dem Festplatz errichtet wurde, sondern dass auch ein Programm auf die Beine gestellt wurde, das ein breites Publikum anspricht. Eine Musik-Veranstaltung dieser Größenordnung habe es in Lorsch noch nicht gegeben, so die Chefin des Musiktheaters "Rex" erklärend. Im Sommer seien zudem Konzerte im "Rex" auf Grund der Lärmbelästigung problematisch, sodass die aufkeimende Idee eines Musik-Festivals bald konkretere Formen annahm und schließlich in rund dreimonatiger Vorbereitungszeit Gestalt annahm. Den Auftakt machte "Manfred Mann's Earth Band", die auf Anhieb das Zelt auf dem Festplatz füllten. Die Musiker um den Südafrikaner Manfred Lubowitz, der als "Manfred Mann" seit vierzig Jahren Musikgeschichte schreibt, nähmen nur selten eigene Alben auf, hieß es im Vorfeld des Festivals in einer Pressemitteilung. Die Band entfalte sich erst auf der Bühne. Und das stimmt! Die Songs der vergangenen vierzig Jahre - Hitparadenstürmer wie "Pretty Flamingo", aktuelle Kompositionen und eigenwillige Coverversionen - egal ob aus den Anfängen der "Earth Band" in den 60er Jahren oder aus dem letzten Album "Soft Vengeance" von 1997 sorgten im Theaterzelt schnell für gute Stimmung unter der eingeschworenen Fangemeinde Manns, die, aus der ganzen Region angereist, den Musikern zujubelten. Unterstützt durch eine umfangreiche Lichtanlage und das Ambiente des Zeltes entfaltete sich die Musik der "Earth Band" und das Konzert wurde schon nach kurzem zum Happening. Margit Gehrisch zeigte sich jedenfalls äußerst zufrieden. Offensichtlich hatte die Musik-Liebhaberin selbst nicht mit einer solch großen Resonanz gerechnet, war das zehnköpfige Helferteam Gehrischs doch pausenlos im Einsatz und die einzige Getränkekasse stets von Gästen umringt. Dass die Veranstaltung trotzdem zu einem großen Erfolg wurde, spricht für das Zelt-Festival, das am heutigen Samstag mit Kabarettist Gerhard Polt und den Biermösl Blosn ab 20.30 Uhr in die dritte Runde geht. Am morgigen Sonntag findet das Festival schließlich ab 20.30 Uhr mit Irish Folk der Ex-"Wild Silk"-Band "Dhalia" seinen Abschluss. 08.07.02 - Bergsträßer Anzeiger